Ainringer Bauerntheater

Seit 50 Jahren auf der Bühne

Chronik

 

Die erste Vorstellung fand am 28. November 1970 im überfüllten Saal des Ainringer Hofes statt. Zwar war das damalige Lustspiel "Die zwei Halbschönen" ein Riesenerfolg. Trotzdem hätten damals wohl wenige vermutet, dass diese Erfolgsgeschichte über vier Jahrzehnte Bestand haben würde. - Hatte sie aber: Das Ainringer Bauerntheater feierte im Jahr 2010 sein 40-jähriges Bestehen.

Gegründet wurde die Laienspielgruppe am 18. August 1970. Gründungsmitglieder waren Marianne Niederauer, Hildegard Althammer, Christa Portisch, Konrad (Koni) Althammer, Gebhard Hogger, Pauli Kern, Werner Häuslmann, Karl Heinelt, Siegfried Waltran und Ludwig Wetzelsberger.

Dem viel belachten ersten Stück folgte im April 1971 "Der noblige Hochzeiter". Damals stand in der Lokalzeitung zu lesen: "Für das Bauerntheater wird es von Vorteil sein, sich von der eingeschlagenen Linie nicht abbringen zu lassen, zumal die Zuschauerzahlen dem recht geben".
Mit der Bauernkomödie "Der Latschenbauern-Sepp auf Brautschau" wurde die Winterspielzeit 1971/72 eröffnet. Von der Aufführung berichtete die Lokalpresse: "In diesem Stück sah man Christa Moniker das erste Mal auf der Bühne. Sie gehört zum hoffnungsvollen Nachwuchs des Bauerntheaters. Eine überragende Leistung sah man von Rochus Häuslmann sen. Die Rolle des Latschenbauern-Sepp wurde von Koni Althammer gespielt. Im Herbst 1972 spielten die Ainringer das gleiche Stück für die "Aktion Sorgenkind", die durch die ZDF-Sendung "Dreimal neun" bekannt wurde. Aus Eintrittsgeldern und durch Spenden wurden rund 2.600 Mark erzielt, die der Aktion zu Gute kamen. Als Dank lud das ZDF die Spieler nach Wiesbaden ein, wo sie unter der Leitung Koni Althammers für eine Fernsehsendung einen Ausschnitt aus einem Stück spielten. Im ZDF war die Theatergruppe am 27. Februar 1973 zehn Minuten lang zu sehen.

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Zum Jahreswechsel 1980/81 blickten die Ainringer auf ihr zehnjähriges Bestehen mit 100 Aufführungen zurück. Dazu wurde der Dreiakter vom Latschenbauern-Sepp wiederholt. Als Spielleiter des Ainringer Bauerntheaters trat Konrad Althammer 1984 zurück, sein Nachfolger wurde Gebhard Hogger. Unter Hoggers Regie kam Anfang 1984 "Alles in Ordnung" auf die Bühne. Es folgten "Der Bauerndiplomat", und das aus dem Fernsehen bekannte "Glück mit Monika", das einen regelrechten Besucheransturm erlebte.



Gebhard Hogger beendete seine Tätigkeit als Spielleiter 1990 mit der "pfiffigen Urschl". Seine Nachfolger wurden Hermann Fuchs und Herbert Huber.
Das 25-jährige Jubiläum wurde 1995 gebührend gefeiert. Bei der Jubiläumsvorstellung im Ainringer Hof wurden drei Einakter aufgeführt. Die "Ehemaligen" spielten den Schwank "Hirschkranteln", die aktiven Spieler gaben "die lebendige Leich" zum Besten. Das Jugendbauerntheater stand mit dem Lustspiel "Da kannst nix machen als lachen" den Routiniers in nichts nach.



Im Jahr 1999 traf das Bauerntheater ein schwerer Schlag: Bei einem Brand beim Neuwirt wurde das gesamte Theaterinventar ein Raub der Flammen. Niemand wusste, wie es weitergehen sollte. Alle Spieler zusammen fertigten mit Unterstützung einiger treuer Fan neue Kulissen an und kauften Bühnenmaterial. Schon zu Weihnachten des Folgejahres wagte die Truppe mit "Lügen über Lügen" einen Neubeginn. Allerdings fanden die Aufführungen nicht mehr im Ainringer Hof - der später ebenfalls abbrannte -, sondern im Gasthaus Gumping in Feldkirchen statt.
In den nächsten Jahren folgten Lachknüller: "Eine unvergessliche Nacht" (2001), "Um Haus und Most" (2002), "Frauenpower" (2003), "Unkraut verdirbt net" (2004).
Mit "Stadlghoamnis" gab 2005 Herbert Haag junior, gemeinsam mit Hermann Fuchs, sein Regiedebüt. Michael Huber schuf dafür ein spektakuläres Stadl-Bühnenbild.



2006 standen "der keusche Josef" und "der Hausfreund" auf dem Programm, 2007 "s'Dirndl von der Au" und "der verwechselte Hochzeiter. Es folgten der "Bürgermeister in Nöten" im Jahr 2008 und ein Jahr später der "Latschenbauern-Sepp auf Brautschau" als fulminante Neuauflage des Klassikers mit einem grandiosen Hermann Fuchs in der Hauptrolle.



Im Januar 2010 gab Robert Höglauer mit "Flitterwochen zu siebt" sein Regiedebüt. Er teilt sich die Leitung mit Michael Huber. Es Folgte das Stück "Frühreif" im April.



Seit dem 4. August 2007 ist das Ainringer Bauerntheater ein eingetragener (gemeinnütziger) Verein, 1. Vorstand ist Robert Höglauer, 2. Vorsitzenden Käthe Berger-Schwaiger Neben dem Theaterspiel im Gumpeisaal engagieren sich Mitglieder seit Beginn auch beim Theatersommer der Gemeinde Ainring.
Im Jahr 2011 wurden im Gasthaus Gumping die Stücke "Der Vampir von Zwickelbach" und „Schmuggler Bazi" aufgeführt.

Anton Kern schreibt im Heimatbuch: "Das Bauerntheater ist in der Gemeinde Ainring zu einer Institution geworden und in ihrer Tradition aus dem gesellschaftlichen und öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken."